Hausaufgaben – so hilfst Du dabei Deinem Kind

Oft stellt sich für Eltern die Frage: Wie kann und überhaupt, wie soll ich mein Kind bei den Hausaufgaben sinnvoll unterstützen? Hausaufgaben sind für Kinder wichtiger Bestandteil der Schule. Sie können dadurch den Stoff aus dem Unterricht vertiefen und Inhalte, die sie eventuell noch nicht so gut verstanden haben, selbständig erarbeiten. Gerade für I-Dötzchen sind Hausaufgaben ganz neu und ein wichtiger Lernprozess.

Unsere Autorin Ines hat sich im ersten Schuljahr ihres zweiten Schulkindes viel mit dem Thema Hausaufgaben beschäftigt und einen kleinen Ratgeber geschrieben…

Selbständigkeit der Kinder fördern – „Hilf mir es selbst zu tun.“

An dieser Stelle sei ein wichtiger Aspekt genannt, wie Eltern ihr Kind richtig bei den Hausaufgaben unterstützen können. Der berühmte Satz der Pädagogin Maria Montessori „Hilf mir es selbst zu tun“ erhält hier eine besondere Bedeutung. Hilf Deinem Kind nicht zu viel, sondern bestärke es vor allem darin, so eigenständig wie möglich seine Hausaufgaben erledigen zu können.

Warum? Hausaufgaben sollten für das Kind und auch die Lehrer ein Indikator sein, wie gut der Stoff, der in der Schule durchgenommen wurde, verstanden wird. Somit ist es nicht das Ziel, dass Hausaufgaben fehlerfrei sind oder gar von den Eltern gemacht werden. Ziel ist es, dass Dein Kind üben kann und lernt, selber einzuschätzen, ob es das neu Gelernte sicher beherrscht.

Allerdings kannst Du für Dein Kind dabei in vielerlei Hinsicht gute Voraussetzungen schaffen:

Foto: Viktor Hanacek picjumbo

Gute Arbeitsatmosphäre – schaffe einen ruhigen Ort für das Erledigen der Hausaufgaben

Der Platz, an dem die Hausaufgaben oder das Lernen erledigt werden, sollte hell und vor allem ruhig sein, sowie genügend Platz für Bücher/ Hefte/ Schreibutensilien bieten. Das sind die Grundvoraussetzungen für konzentriertes Arbeiten. Jüngere Kinder können noch gut an einem Gemeinschaftsort ihre Hausaufgaben erledigen, wie am Küchentisch. Ältere Kinder sollten in jedem Fall ihren eigenen Schreibtisch haben.

Kontinuität – gib Deinem Kind Struktur und Sicherheit durch klare Regeln und Zeiten

Es sollte täglich möglichst die gleiche Zeit festgehalten werden, in der es seine Hausaufgaben macht. So kann sich Dein Kind vom Rhythmus her darauf fest einstellen und gibt ihm so Verlässlichkeit und Kontinuität. Welcher Zeitpunkt der richtige ist, hängt immer auch vom individuellen Familienalltag und Aktivitäten ab. Grundsätzlich sollten die Hausaufgaben jedoch nicht zu spät begonnen werden. Am Abend sind die Kinder dazu oft zu müde und unkonzentriert.

Bestätigung und Sinn – zeige Deinem Kind, dass es in der Schule tolle Dinge lernt, die es auch einsetzen kann

Schüler lernen im Unterricht viele neue Dinge von den Lehrern und sind stolz darauf. Bestärke Dein Kind darin, indem Du ihm zeigst, dass es dich interessiert, was es im Unterricht mit auf den Weg bekommt und dass es wichtige Dinge lernt, die es auch anwenden kann. Zum Beispiel: „Wenn Du weiter so toll Lesen übst, kannst Du mir bald Vorlesen.“, „Wenn Du Dein Referat fertig hast, magst Du es Oma und Opa vortragen? Dann lernen Sie auch etwas Neues über das Thema, über das Du jetzt schon so gut Bescheid weißt.“

Anmerkung: Das ist aus Erfahrung gleichzeitig eine tolle Möglichkeit in geschütztem Rahmen zu üben, vor Publikum zu sprechen und ein Thema interessant zu erzählen.

Sei aufmerksam – Dein Kind zeigt Dir, wenn es Hilfe bei den Hausaufgaben braucht

Es hängt vom Temperament des Kindes ab, ob und wie es Dir signalisiert, dass es Hilfe bei den Hausaufgaben braucht. Bleibe deshalb immer aufmerksam in der Nähe Deines Kindes und sei Ansprechpartner, wenn es Dich wirklich braucht. Manche Kinder äußern sich auch nicht direkt, sondern werden unkonzentriert oder zappelig, wenn sie nicht weiter kommen. In diesem Fall ist es wichtig, die Signale zu erkennen und dem Kind gezielt Unterstützung zu geben. Achte immer darauf, Dein Kind mit Fragestellungen oder Tipps dazu hinzuführen, selber Lösungen zu finden. Das ist für den Lern- und Merkeffekt viel besser, als ihm sofort Antworten vorzugeben. Zum Beispiel: „Wo könntest Du denn jetzt nachsehen, um weiter zu kommen?“, „Überleg mal, wie du es bei den vorherigen Aufgaben gemacht hast. Wo war es vielleicht ähnlich?“

Richtig Pausen machen – Kinder haben eine kürzere Konzentrationsspanne als Erwachsene.

Jüngere Schüler können sich nur circa 15 Minuten voll auf eine Aufgabe konzentrieren, aber auch bei Vierzehnjährigen liegt diese Zeit bei grade mal 30 Minuten. Nach dieser Zeit sollten sie möglichst eine kurze Pause machen. Das kann eine kurze Trinkpause oder ein kurzes Gespräch sein. Dann ist wieder neue Energie für die weiteren Aufgaben da.

Kommunikation mit der Schule ist wichtig – Rückmeldung an den Lehrer.

Gib dem Lehrer Feedback, wenn Du merkst, dass Dein Kind längerfristig Probleme bei den Hausaufgaben hat oder die Hausaufgaben zu lange dauern, zum Beispiel sollten Hausaufgaben in der Grundschule nicht mehr als 60 Minuten beanspruchen. Diese Informationen sind für die Lehrer sehr wichtig um ihre Schüler im Unterricht besser einschätzen zu können. So kann man im Dialog gemeinsam überlegen, wie ihr Euer Kind am besten unterstützen könnt.

Motivation – Stärke Dein Kind durch Lob.

Lob wirkt viel stärker auf die Motivation und den Lernerfolg als Kritik oder gar Schimpfen. Durch Lob stärkst und motivierst Du Dein Kind, weil es Vertrauen in sich und seine Leistungen bekommt. Das ist die wichtigste Voraussetzung für Spaß am Lernen. Kinder wollen aus sich heraus Leistung bringen und wachsen. Jedes Kind will lernen und ist offen für Neues. Hier kannst du als Elternteil gezielt positiv einwirken und dieses natürliche Entwicklungsbedürfnis Deines Kindes fördern. Gib Deinem Kind möglichst oft positive Verstärkung und lobe es individuell für seine persönlichen Leistungen und Fortschritte.

Dann macht Deinem Kind das Lernen langfristig Spaß.

 

Unsere Gastautorin Ines ist mittlerweile Mama von zwei (!) Schulkindern und kann es nicht glauben, wie schnell die Kleinen groß werden! Ihr Töchterchen ist seit einem Jahr auf dem Gymnasium und der Sohnemann in der 1. Klasse Grundschule. Und Ines weiß, leicht ist das mit den Hausaufgaben nicht immer.

Eltern

Wer weiß besser über das Familienleben Bescheid, als Eltern selbst. So freuen sich unsere Gastautoren - waschechte Schreiberlinge mit Kids zwischen 0 und 12 Jahren - in ihren Texten spannende Familienthemen mit Dir zu teilen.

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