Ausgewogene Ernährung – auch für Kids! Vitamine für die Brotzeitbox

Das Thema gesunde Ernährung ist unter Eltern genauso en Vogue wie unter Single-Hippster. Vor einigen Jahren bescherten uns Hollywood Stars wie Jennifer Anniston, Mariah Carey oder Kate Hudson Low Carb. Es folgten Diäten bei denen auf Gluten verzichtet wurde, Paleo, Pegan und Clean Eating. Vegetarische und vegane Ernährung sind auch seit ein bis zwei Jahren salonfähig.

Eva wusste während ihrer Zeit als Studentin noch nichts über gesunde Ernährung und genoss regelmäßig Fertigpizza und Nutella Brote – fettig statt ausgewogen und gesund. Inzwischen isst die Mama von zwei Töchtern mit ihrer Familie nur noch sehr selten Fertiggerichte. Und auch Fleisch, Wurst und Fisch kommen maximal einmal pro Woche auf den Teller. Nach der Devise „weniger Zucker, mehr Gemüse und Obst für die Kleinen“ verrät Dir Eva heute ganz einfache, alltagstaugliche Regeln für die ausgewogene Ernährung in der Familie. Einen Tipp zum Packen der gesunden Brotzeitbox gibt es on top…

Wie die meisten Mamas, beschäftigte ich mich zum ersten Mal intensiv mit dem Thema gesunde Ernährung als ich schwanger war. Mir war ständig übel und die ersten Wochen konnte ich abgesehen von frischem Obst und Gemüse nur Reis essen, ohne mich postwendend wieder übergeben zu müssen. Es war, als wollte mein Körper mir auf diese unangenehme Art und Weise sagen, was gut für mich und mein Baby ist.

Ich habe beide Babys rund 18 Monate lang gestillt

Nach dem Abstillen konzentrierte ich mich beim Thema Ernährung auf mein Baby. Meine Töchter haben beide die Breiphase übersprungen – ich habe beide Babys rund 18 Monate lang gestillt. Mit übergroßer Motivation wollte ich alles für meine Kinder selbst zubereiten und auf Nahrung aus dem Gläschen komplett verzichten. So begann ich bei beiden mit Pastinaken-, Süßkartoffel,- Karotten- und Kartoffelbrei. Gefolgt von Haferschleim und Grießbrei mit zerdrückter Banane und selbstgemachtem Apfelmus.

Später kamen dann Herausforderungen, wie ein Besuch bei der Oma oder bei befreundeten Kindern, die dem Baby eine Menge an Süßigkeiten anboten, die eine ganze Großfamilie glücklich gemacht hätte. Die meisten aus unserer Elterngeneration brauchten etwas länger, um sich eingehend mit dem Thema der gesunden Ernährung zu befassen. Inzwischen ist das aber auch bei den Omas und Tanten angekommen. Aus meiner Erfahrung  heraus haben sich ein paar ganz einfache Regeln bewährt:

1. Regionale und Saisonale Produkte kaufen

Die selbst geerntete Gurken, Tomaten, Kartoffeln oder selbst gepflückten Erdbeeren und Äpfel schmecken einfach am besten. Auch mir macht es große Freude, heimisches Obst und Gemüse anzupflanzen und später zu ernten. Außerdem lernen die Kinder so von klein auf, wann welche Obst- und Gemüsesorten reifen und obendrein können wir so einen Beitrag zu einer positiven Ökobilanz leisten. Oftmals sind die irrsinnig langen Transportwege nicht zu rechtfertigen für den Genuss von beispielsweise Erdbeeren im Winter. Klar hin und wieder dürfen es schon mal exotische Früchte und Gemüsesorten sein wie eine Ananas, eine Mango oder auch Bananen.

2. Weitgehend auf Zucker verzichten und ihn ersetzen durch Agavendicksaft oder Xylit

Der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit, Diabetes und zu großem Zuckerkonsum ist wissenschaftlich erwiesen. Auch ich habe bei meinen Kindern nach dem Verspeisen von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln immer wieder ein „Überdrehen“ bemerkt. Die Energie will abgebaut werden und das toben unsere Kinder dann gerne aus. Meine Kinder bekommen natürlich auch ein Eis oder einen Kuchen. Aber ich achte darauf, dass sich der Zuckerkonsum auf einmal am Tag beschränkt. Am besten nachmittags und nicht als Nachspeise nach dem Abendessen.

Ich konnte feststellen, dass Süßigkeiten vor dem zu Bett gehen sich negativ auf das Einschlafen auswirken, insofern als dass sich die Kinder wesentlich schwerer tun, um runter zu kommen, zu entspannen und in ruhig zu werden.

Mir haben zum Thema Zucker die Informationen rund um den Glykämischen Index sehr geholfen, Lebensmittel einzustufen und zu entscheiden, ob sie in meinen Einkaufswagen dürfen oder nicht.

Auch wenn Smoothies gerade sehr ge-hyped werden, bin ich der Meinung, dass in den meisten Fällen zu viel Zucker darin enthalten ist. Zu viel Fruchtzucker in Form von Fructose ist nämlich auch Zucker – auch wenn unsere Kinder diesen Zucker in Form von „gesundem“ Obst zu sich genommen haben. Ernährungsexperten empfehlen Kleinkindern maximal 30 mg Zucker am Tag zu geben. Die Angaben dazu, wie viel Gramm Zucker in einem Lebensmittel enthalten sind, findest Du auf den Verpackungen in der Nährwertangabe. Meist wird der Zucker in Form von Kohlenhydraten angegeben.

3. So wenig Fleisch und Fisch wie möglich

Mein Appetit auf Fleisch und Fisch hat sich leider komplett verabschiedet, als mir mit circa sechs Jahren bewusst wurde, wie die Tiere gehalten werden, um sie zu melken und zu schlachten. Inzwischen finde ich persönlich es auch ziemlich Haare sträubend, was den Nutzviechern alles gefüttert wird und deshalb kaufe ich Fleisch, Wurst und Fisch ausschließlich in Bioqualität. Das ist natürlich wesentlich teurer, aber so wird es von meiner Familie auch viel mehr genossen. Fleisch, Wurst und Fisch ist etwas Besonderes bei uns und kein Wegwerfprodukt mehr.

4. Auf Fertigprodukte verzichten

Stattdessen lieber selber Zwiebeln, Karotten und Co. zubereiten. Dem Nachwuchs bereitet es große Freude, wenn er bei der Zubereitung der Gerichte mithelfen darf.

Klar, wenn es mal schnell gehen muss, dann werden auch bei uns mal eben Gnocchi aus dem Kühlregal angebraten. Das sollte aber nicht die Regel sein.

5. Ausnahmen erlaubt

Auch Kinder freuen sich nach einem langen KITA-Tag auf Soulfood. Ich finde hin und wieder darf es eine Portion Pommes, ein selbstgebackenes Stück Kuchen oder Muffins und natürlich auch ein Wiener Schnitzel sein.

6. Tipps für die gesunde Brotzeitbox

Zum Glück wird in den meisten Kitas und Schulen auf eine gesunde Brotzeit geachtet. Süßigkeiten und abgepackte Fertigprodukte sind meist tabu – alle Zeichen stehen auf gesund. Seitdem meine Töchter aus der Krippe heraus gewachsen sind, lieben sie Nüsse (ACHTUNG: nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet!). Entsprechend packe ich meinen Töchtern immer circa 50 Gramm Nüsse in Form von Cashewnüssen, Pistazien oder Mandeln ein. Dazu mögen sie Naturjoghurt, Apfelmus, saisonales Obst und Gemüse wie Paprika-Schnittchen, Tomaten, ein Stück Gurke, Avocados, Erdbeeren, Apfelschnitze und Weintrauben. Hin und wieder packe ich Ihnen ein Stück milden Bergkäse mit ein. Brot gibt es nur freitags. Das ist unser „Zen Friday“ und da wechseln wir ab zwischen einer Butterbrezel oder Bauernbrot mit Butter oder vegetarischem Brotaufstrich.

Eva

Zweifach-Mama Eva Luna Lindner lebt mit Mann und Kids am schönen Starnberger See. Ausgewogene Ernährung in der Familie ist ihr trotz – oder vielleicht sogar wegen – dem ein oder anderen Faupax vor dem Mama werden sehr wichtig.

Eltern

Wer weiß besser über das Familienleben Bescheid, als Eltern selbst. So freuen sich unsere Gastautoren - waschechte Schreiberlinge mit Kids zwischen 0 und 12 Jahren - in ihren Texten spannende Familienthemen mit Dir zu teilen.

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