Doppelt hält besser. Zwillingsvater Sven erzählt: Der achtarmige Vater – selbstständig mit Zwillingen

Kolumnist Sven, Vater von Zwillingen (8 und 8), Muschelschubser im Exil, Espresso-liebend und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten, erzählt heute seine eigene Geschichte vom Leben mit Doppelpack…

Ich verfolge gerne immer diese locker leichten Beiträge in Blogs oder in Magazinen beim Friseur, wo es um die Selbstständigkeit mit Kindern geht. Nichts ist praktischer. Nichts erlaubt Dir, den Tag nach Deinen eigenen Projekten einzuteilen. Aber nichts da. Pustekuchen. Das kann ganz schön anstrengend sein.

Überschriften

Denn der neue Auftrag wartet, bearbeitet zu werden. Die liebe Redakteurin hat schon zweimal angerufen. Zum Glück habe ich die Nummer abgespeichert und flöte ein „Habe ich schon längst abgeschickt – ist es denn noch nicht angekommen?“ in den Hörer. Dabei habe ich bis auf eine Überschrift noch gar nichts gemacht.

Aber Überschriften sind das Wichtigste. Hey, ich meine nicht nur so SEO-mäßig, sondern überhaupt. Wer liest schon was über Väter von Zwillingen? Aber wenn es da so einen Außerirdischen gibt, der acht Arme hat, das sollte man sich doch einfach mal näher ansehen.

Papa, zerreiße Dich

Stellt Euch folgendes Szenario vor. Der Nachwuchs schlummert, endlich hast Du freie Zeit, Deine Gedanken, die sich für diese Kolumne schon seit einigen Tagen im Kopf gesammelt habe, zu Papier zu bringen. Du schaltest deinen Laptop an, hast einen aufgeräumten Schreibtisch, Dir einen ultraleckeren Espresso gemacht, wie auf diesen ultrahübschen Instagram-Accounts. Locker wirfst Du Dich in den Stuhl, deine Finger schweben über der Tastatur wie die des Faultieres von Zoomania. Endlich, der erste Buchstabe. Doch warte mal, habe ich da gerade nicht den Nachwuchs vernommen? Nö, nicht wirklich jetzt. Der kann doch nicht schon wieder Hunger haben. Och.

Also, schnell aufstehen, nachsehen, Milch ranbringen. Für Ruhe und Entspannung sorgen. So ist das. Total praktisch. Alles unter einem Dach. Du kehrst zum Schreibtisch zurück, ein paar Gedanken sind noch in Deinem Kopf. Du greifst zur Tasse und merkst, dass der Espresso kalt ist. Macht nichts, einen guten Kaffee erkennt man daran, ob er kalt auch schmeckt. Also, alles halb so wild. Frisch ans Werk, schließlich soll das hier fertig werden. Doch warte mal, hat es nicht gerade an der Tür geklingelt?

Der achtarmige Vater

Ehrlich, Dir wachsen mit den Jahren mehrere Arme. Gut, warum jetzt erst, frage ich mich. Schließlich hätte ich die auch gut gebrauchen können, als ich mit unseren Jungs beim Einkaufen stecken blieb. Man könnte mit zwei Armen den klobigen Zwillingskinderwagen lenken, mit einem anderen die Kinder mit Trinkflasche oder Reiscrackern versorgen, Senioren mit einem weiteren Arm davon abhalten, in den Kinderwagen zu greifen, und schließlich hätte man noch einen Arm frei, um Kaffee zu trinken.

Oh, ich muss irgendwie lange die Augen zugehabt haben. Was für ein schöner Traum. Gut, bei Hemden und Oberteilen wird das mit den ganzen Armen etwas kompliziert, beim Schuhe binden für die Kids wäre es eine Wohltat. Und man würde andere Zwillingseltern ganz einfach an den Armen erkennen und nicht nur am schielenden Blick.

Und was war bei Euch so los? Die Kolumne schlummert immer noch bei mir…

Mehr von Sven kannst Du auf www.zwillingswelten.de lesen.

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