Vorfreude auf Weihnachten: Ein Mama-Rückblick und Vorfreude auf die Adventszeit (plus: Patentrezept für Feuerzangenbowle)

So schnell vergeht ein Jahr! Unsere Gastredakteurin, Dreifach-Mama Sandy, hat sich ein paar Gedanken zur Vorfreude auf Weihnachten gemacht…

Draußen ist es ruhiger geworden. Die Vögel sind verstummt, in letzten Wochen hat sich die Natur von ihren goldschimmernden in braungraue Tönen gewandelt. Und mag man noch so sehr über die dunkle Jahreszeit, Rotznasen der Kinder und kalte Füßen schimpfen, ohne den anstehenden Winter, würde mir etwas Wertvolles im Jahr fehlen. In Kürze beginnt der Advent und ich staune, wie die Zeit vergeht: „Schon wieder ein Jahr rum?“

Dabei liegt der erste Advent in diesem Jahr spät, nämlich erst Anfang Dezember und die Vorweihnachtszeit wird verhältnismäßig kurz, im kalendarischen Vergleich zu den Vorjahren zumindest. Aber unsere Zeit scheint zu rennen, mit jedem Jahr und Kind gefühlt schneller. Liegt es am Alltag mit Familie und Beruf, an der zunehmenden Digitalisierung meines Lebens oder kommt das mit dem Alter? Wahrscheinlich „all of the above“, jedenfalls verging die zweite Jahreshälfte 2017 rückblickend wie im Flug!

Vorfreude auf Weihnachten

Rückblick auf die vergangenen Monate

Ich könnte schwören, es sei erst eine Woche her, dass die Sommerferien endeten, als seien wir vergangenen Montag von dem Ostseeurlaub heimgefahren. Ich sehe noch die Sonnenblumenfelder vor meinem geistigen Auge. Und vergangenen Dienstag fand doch die Einschulungsfeier unserer Tochter statt, gefolgt von meinem 40. Geburtstag inmitten der Herbstferien am Mittwoch. Sind wir nicht noch Donnerstag durchs Maislabyrinth geirrt und haben Drachen steigen lassen? Ich bin sicher, Freitag feierten wir den Kindergeburtstag unserer Mittleren, denn am Tag darauf, also Samstag, ist ja jährlich das umtriebige Halloweenfest. Gefühlt waren wir am gestrigen Sonntag beim Kindergottesdienst mit anschließendem Laternenumzug. Und nun beginnt schon die Adventszeit? Päng!

 

Vorfreude auf Weihnachten und den Advent

In der zweiten Jahreshälfte jagt ein Fest das andere und nun – kaum habe ich die Klebstoffreste vom Laterne basteln aus den Haaren meiner Töchter gewaschen und die Schnittwunden meiner Finger vom Kürbisschnitzen versorgt – geht’s also weiter, mit großen Schritten Richtung Adventszeit. Dabei nähern wir uns gleichzeitig der Wintersonnenwende, die dieses Jahr am 21. Dezember den astronomischen Winter einleitet. Und, die Dunkelheit umschließt uns, je näher wir diesem kürzesten Tag des Jahres kommen. Mir persönlich bietet sie eine Art Schutz und ich heiße sie willkommen. Denn wenn man sie „zu umarmen weiß“, dann bietet sie uns die wundervolle Möglichkeit, endlich runter zu kommen und Entschleunigung zu leben.

 

Besinnung auf das Wesentliche

So werde ich meine verbleibende Zeit im nahenden Advent, nebst Job und Hausarbeit, der Familie widmen. Ich möchte mit den Kindern Plätzchen zu backen, Puzzeln, Weihnachtsgeschichten Lesen und kleine Geschenke Basteln. Ich liebe es, mich um weihnachtlich-heimelige Dekorationen zu kümmern und binde den Adventskranz gerne selbst. Am Liebsten in Ruhe am Abend, wenn die Kinder im Bett sind, um sie am nächsten Morgen zu überraschen. Den Weihnachtsbaum werden wir hingegen gemeinsam aussuchen und auch das Schmücken zu Fünft ist ein Ritual geworden, ein Highlight schon für die Kleinsten. Ich genieß es sehr, die Adventszeit wieder mit Kinderaugen zu erleben, erinnert sie mich doch zwangsläufig an meine eigene Kindheit.

 

Zum Advent werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach

Gewiss ist das nur ein Teil der Advents-Medaille und es wäre vermessen zu behaupten, bei uns gäbe es keinen Streit bei derlei Verpflichtungen oder wir wären eine stressresistente Familie in der Vorweihnachtszeit. Weit gefehlt! Unser Familienplaner ist gerade im Dezember randgefüllt: Krippenspiel, Kindergartenweihnacht, Adventsbasar in der Schule und Adventstee im Hort. Dazu kommen unausweichlich Nikolaus, Weihnachtsmarktbesuch und ein paar Geburtstage. Ich versuche in der Adventszeit meine 2-Do-Listen klar zu priorisieren, Staubmäuse auszuhalten und Wäscheberge aufzuschieben, soweit möglich. Ein Patentrezept hierfür gibt es jedoch nicht.

Mit Rückblick und Vorfreude starten wir traditionell in die Adventszeit: Mein Mann und ich machen am ersten Advent eine Feuerzangenbowle, dazu gibt’s für Freunde den gleichnamigen Filmklassiker mit Heinz Rühmann und für Euch wenigstens ein Patentrezept zum Nachmachen:

 

Feuerzangenbowle für circa 10 Gläser

Zutaten Feuerzangenbowle

  • 2 l Rotwein, trocken
  • 0,5 l Rum
  • Je 1 Orange & Zitrone, ungespritzt
  • 6 Nelken
  • 3 (Stern)anis
  • 1 Zimtstange
  • 1 Zuckerhut

Küchenutensilien

  • Großer Kochtopf
  • professionelle Zuckerzange, alterativ Drahtgitter
  • Rechaud (Stövchen)
  • Stabfeuerzeug
  • Schöpfkelle
  • 10 Gläser für Heißgetränke (bspw. Punsch- oder Groggläser)

Zubereitung Feuerzangenbowle

Die Zubereitung einer Feuerzangenbowle ist an sich simpel und gliedert sich in zwei Schritte. Sie sollte jedoch mit Bedacht und nur unter Aufsicht von Kindern gefertigt werden, da im ersten Teil Alkohol auf einer Herdplatte erhitzt wird und im zweiten Teil offenes Feuer ins Spiel kommt. Insofern unbedingt im Vorfeld die Raumhöhe prüfen, welche nicht zu niedrig sein darf UND das das Stabfeuerzeug nie direkt an die geöffnete Rumflasche halten!

1. Zunächst wäschst Du die Zitrusfrüchte unter fließend heißem Wasser ab und schneidest sie in Scheiben.

2. Dann gibst Du sie mit dem Rotwein in einen großen Kochftopf.

3. Während die Bowle erhitzt wird, kommen alle Gewürze hinzu.

4. Kurz vor dem Kochen nimmst Du den Topf von der Herdplatte und stellst ihn auf einen Rechaud (Stövchen). Gegebenenfalls kann die Bowle in ein anderes Gefäß umgefüllt werden.

5. Nun wird der ausgepackte Zuckerhut mit einer professionellen Zuckerzange (alternativ eignet sich auch ein Drahtgitter, je nach Verfügbarkeit) quer über den Topf gelegt. Tränke den Zuckerhut mit Rum und gib ein bisschen extra Rum in die Schöpfkelle. Zünde diesen mit einem Stabfeuerzeug an und gieße ihn brennend über den Zuckerhut. Es entsteht eine typische blaue Flamme und der Zucker tropft in den roten Gewürzwein. Bevor die herrlich nach Weihnachten duftende Feuerzangenbowle in die Gläser gefüllt werden darf, muss der Zucker komplett von der Zuckerstange getropft sein.

Sandy Bossier-Steuerwald

Journalistin Sandy J. Bossier-Steuerwald lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern bei Berlin. Mit Kindern vergeht ein Jahr gefühlt doppelt so schnell – ein Kindergeburtstag, noch ein Kindergeburtstag und dann noch der eigene Geburtstag, die langen Sommerferien und schon ist wieder Weihnachten. Mehr tolle Texte und Publikationen findest Du auf Sandys Website: www.textressort.de.

Eltern

Wer weiß besser über das Familienleben Bescheid, als Eltern selbst. So freuen sich unsere Gastautoren - waschechte Schreiberlinge mit Kids zwischen 0 und 12 Jahren - in ihren Texten spannende Familienthemen mit Dir zu teilen.

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