Bio Baby: Im Siegel-Check erklären wir Dir, wie Du faire Mode erkennst

Grün, grün, grün sind alle meine Kleider? Beim ersten Blick in die Babykleidung von Deinem kleinen Mäuschen fällt auf: Es gibt eine unglaubliche Fülle an verschiedenen Siegeln, Zertifizierungen und Standards, die in die kleinen Strampler, Kurzarm-Shirts und Hosen eingenäht sind.

Im grünen Dschungel der Siegel verliert man schnell den Überblick, aber wir holen Dich mit unserem Siegel-Check da raus…

Gerade bei Babysachen und vor allem bei Babykleidung, die ständig im direkten Kontakt mit der zarten Babyhaut ist, sind schadstofffreie biologische Naturfasern wie Bio-Baumwolle wichtig. Bio-Baumwolle ist frei von Allergie auslösenden Stoffen, gesundheitsschädlichen Chemikalien und zart zu Babies Haut. Baumwolle hat von Natur aus eine sehr gute Saugfähigkeit, sie ist atmungsaktiv und körperwärmeregulierend und behält auch in heißen Waschgängen die Form.

Bio Baby

Bio Baby! Öko, bio, grün und fair – wirf mit uns einen Bick auf die Siegel

Der genaue Blick auf die eingenähten Labels und Siegel in der Organics-Babykleidung sind extrem wichtig geworden. Die Begriffe „öko, „bio“ und „grüne Mode“ sind für Kleidung vom Gesetzgeber noch nicht geschützt.

Es braucht schon ein wenig Fachwissen, um die Zertifizierungen und Gütesiegel auseinander zu halten und zu verstehen: Denn Bio Baby bedeutet nicht gleich auch eine faire Produktion und anders herum.

Mit unserem Siegel-Check kannst Du faire Bio Babysachen, giftfreie Kleidung und verträgliche Bio-Baumwolle ganz leicht identifizieren.

 

NATURTEXTIL IVN BEST ZERTIFIZIERT

Das BEST Siegel steht 2017 für den höchsten ökologischen Standard, den es für Naturtextilien und Babybekleidung aktuell gibt. Vergeben und kontrolliert wird das Sigel durch den Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) für die gesamte Produktionskette in ökologischer und sozialverantwortlicher Hinsicht.

Alle verwendeten Stoffe müssen aus reinen Naturfasern aus biologischem Anbau hergestellt sein. Synthetische Fasern sind nur unter 5% erlaubt und nur in Ausnahmefällen, wenn sie zum Beispiel für die Elastizität nicht ersetzt werden können. Reißverschlüsse, Knöpfe und das Futter sind noch nicht in der Naturfaser-Regelung eingeschlossen. Gefahrenstoffe und Chemikalien sind in der Verarbeitung, Weitverarbeitung bis hin zur Verpackung und Müllentsorgung strengstens verboten. Auch in Sachen Fairness liegt das IVN BEST Siegel die höchste Messlatte der aktuellen Modeindustrie: keine Kinderarbeit sowie garantierte und existenzsichernde Löhne in Anbau und Produktverarbeitung. Bisher haben nur sehr wenige Labels dieses sehr strenge und hochwertige Siegel erhalten und es ist noch relativ selten anzutreffen.

 

GOTS – Global Organic Textile Standard

Sicherlich hast Du das bekannteste Siegel schon einmal in den Bio Babysachen gesehen.

Was bedeutet GOTS-zertifiziert eigentlich?

GOTS steht für die englische Bezeichnung Global Organic Textile Standard. Sowohl die ökologischen Bedingungen der Materialien als auch die strengen Anforderungen an die Arbeitsbedingungen und sozialen Mindeststandards werden bei der Vergabe des GOTS-Siegel einbezogen. Und zwar nicht nur beim Endprodukt, sondern in der gesamten Herstellungskette vom Anbau, über die Verarbeitung bis hin zur Verpackung! Die GOTS-Zertifizierung gehört nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch zu den vertrauenswürdigsten Siegeln für schadstofffreie Bio Babykleidung aus fairer Produktion mit einem Minimum an 70% Naturfasern im Endprodukt. Die strengere Kennzeichnungsstufe ORGANIC von GOTS hat sogar ein Minimum von 95% Naturfaser als Voraussetzung und eignet sich besonders bei Bio Babykleidung.

 

Öko-Tex Standard 100 Siegel

Ähnlich wie bei der GOTS-Zertifizierung prüft der Siegel Öko-Tex-Standard Schadstoffrückstände: Allerdings nur im Endprodukt und nicht in der gesamten Herstellungskette ab dem Anbau. Je intensiver der Hautkontakt mit einem Kleidungsstück ist, desto strenger sind die Richtlinien und erlaubten Schadstoffwerte für dieses Kleidungsteil. Für Babykleidung gilt also ein strengerer Richtwert als beispielsweise für Babydecken.

 

Textile Exchange

Der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange geht es ausschließlich um Bio-Baumwolle und ihren Anteil im fertigen Produkt. Ziel der Organisation ist es, den weltweiten Anbau biologischer Baumwolle zu steigern. Über die sozialen Bedingungen im Anbau und der Produktion und die dabei verwendeten Chemikalien trifft das Siegel keine Aussage. Es gibt zwei Kategorien: Organic Content Standard 100 (OCS 100) mit mindestens 95 Prozent Anteil an Bio-Baumwolle im fertigen Produkt und den abgeschwächten Organic Content Standard Blended (OCS Blended) mit mindestens 5% Bio-Baumwollanteil im fertigen Kleidungsstück.

 

Bluesign-Siegel

Das Bluesign-Siegel legt seinen Fokus auf den Ausschluss von bedenklichen Stoffen in der Herstellung von Kleidung und Babysachen. Die Liste der Chemikalien, die nicht im Anbau oder der Produktion verwendet werden dürfen, ist lang und umfangreicht. Dieses Siegel kontrolliert ausschließlich den Einsatz von Schadstoffen und ist vor allem beim Kauf von Babyspielzeug hilfreich.

 

Fair Trade – Certified Cotton

Fair Trade – Certified Cotton zertifiziert den fairen Handel von Baumwolle. Genauer gesagt garantiert es Baumwoll-Bauern einen Mindestpreis und eine zusätzliche Fair-Premie. Das Zertifikat beschäftigt sich nicht mit der ökologischen Herstellung, sondern nur mit ihren sozialen Aspekten: Kinder- und Zwangsarbeit sind verboten und die ILO-Kernarbeitsnorm muss in allen Produktionsschritten streng eingehalten werden.

 

Fair Wear Foundation

Das Siegel mit dem roten Kleiderbügel ähnelt dem Fair Trade Certified Cotton-Zertifikat. Beide sind reine Sozialsiegel und beschäftigen sich nicht mit den ökologischen Gesichtspunkten der Babykleidung oder Babyspielsachen. Nur als Mitglied der Fair Wear Foundation darf man als Unternehmen das Siegel tragen.

Hierbei gilt es, die acht sozialen Mindeststandards streng einzuhalten:

  1. Rechtlich verbindliche Arbeitsverträge,
  2. versammlungsfreiheit und Recht auf Tarifverhandlungen,
  3. sichere und gesundheitsunschädliche Arbeitsbedingungen,
  4. Existenzlohn statt nur Mindestlohn,
  5. keine ausufernden Überstunden,
  6. keine Diskriminierung,
  7. keine Zwangsarbeit
  8. und keine Kinderarbeit

 

Augen auf bei Bio-Babykleidung

Die vielen verschiedenen Siegel und Zertifikate in Babykleidung haben alle unterschiedliche Schwerpunkte von ökologischem Anbau, über die soziale Verantwortung in der Produktion bis hin zur Verwendung von Schadstoffen und Chemikalien. Die einzelnen Siegel werden in unterschiedlicher Weise und von verschiedenen Organistationen überwacht und geprüft. IVN BEST und GOTS zertifiziert sind derzeit die umfassendsten ökologischen und fairen Zertifizierungen für Bio-Babysachen. Bio ist nicht immer auch fair und andersherum. Bei den verscheiden Siegeln lohnt es sich genauer hinzuschauen!

Bluesign-Siegel, Öko-Tex Standard 100 Siegel, Textile Exchange, Organic Content Standard 100, OCS Blended, Fair Trade Certified Cotton und die Fair Wear Foundation sind nur einigen unter vielen.

Oft haben Siegel nur ein Kriterium, sozial und fair oder biologisch und ökologisch. Manche Bio-Babykleider haben mehrere Siegel, die sich gegenseitig wunderbar ergänzen.

Tipp der limango Redaktion:

Auch ins unserem limango Online-Shop findest Du Organic Fashion für Große und Kleine! Die Aktionen sind mit dem grünen Blatt gekennzeichnet.

limango Redaktion

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