Mutter-Kind-Kur: Von der erfolgreichen Beantragung bis zum Kurort

Du möchtest eine Mutter-Kind-Kur beantragen und weißt nicht wo Dir der Kopf steht? Ganz schön viele Informationen auf einmal! 

Für Mütter und Väter gibt es mittlerweile richtig tolle Kurmaßnahmen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen und sich für den Familienalltag zu stärken. Unsere limango Redakteurin Kathrin hat ihre Erfahrungen für Dich zusammengefasst, von der Beantragung bis zu ihrem Aufenthalt und ihrer favorisierten Kurmaßnahme mit ihren beiden Kindern in der Kurklinik…

Mein Weg zur Mutter-Kind-Kur

Ganz ehrlich – ich wollte NIE, NIE, NIE auf eine Kur fahren. Und schon gar nicht mit meinen Kindern im Gepäck. Warum ich dann trotzdem eine Mutter-Kind-Kur beantragt habe, was ich dafür tun musste und wie es dann war? Lies selbst.

 

Fix und Fertig

Vor rund zwei Jahren meldete ich mich bei einem Yoga-Kurs an. Um runterzukommen, um mal etwas für mich zu tun, um einen Abend die Woche Abstand zu nehmen von der Familie, von zwei Kindern (damals vier und sieben Jahre alt). Bereits am ersten Kursabend schlief ich während der Anfangsentspannung ein, schnarchte vor mich hin und war kaum zu wecken. Um 19 Uhr abends! Das war der Wendepunkt an dem ich erkannte, dass ich wohl doch ziemlich fertig war. Dass Job, Haushalt und Familie die letzten Reserven aufgezehrt hatten und ein reiner Urlaub, die Akkus nicht mehr auffüllen würden.

 

Tipp 1: Beraten lassen

Auf einer Messe hatte ich losen Kontakt zu einer Kurberaterin geknüpft und nach dem dritten „durchgeschlafenen“ Yogaabend rief ich an. Das war sicher der wichtigste Schritt zu meiner erfolgreichen Kur. Meine Beraterin vom Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. www.mutter-kind-hilfswerk.de bat mich als erstes, die Antragsunterlagen der Krankenkasse zu entsorgen und sandte mir neue zu. Mit den Attestvordrucken in der Hand marschierte ich dann zu Haus- und Kinderarzt.

 

Tipp 2: Nicht klein machen!

Dort besprach ich ALLES was mich so belastete, vom verspannten Nacken bis zur Allergie. Vom Stress des Schulstarts, über die Bauchschmerzen meines Sohnes bis zum gebrochenen Bein meiner Tochter.

Wichtig ist es, hier nichts auszulassen, sich nicht klein zu machen und wirklich alle Beschwerden auch aufzuführen. Das empfehle ich allen Müttern. Wir Mamas neigen ja dazu, alles herunterzuspielen, die eigene Familie besser zu reden und sich selbst mit ihren Wehwehchen nicht ernst zu nehmen. Das hat in einem Kurantrag aber nichts verloren. Ich hab mir vorgestellt, dass die Person, die meinen Antrag bearbeitet, schon alle Plätze vergeben hat (an diesem Tag, in dieser Woche) und ich deshalb richtig gut argumentieren muss.

 

Tipp 3: Datum der Antragsgabe planen!

Ab die Post – aber nicht an die Krankenkasse

Alle ausgefüllten Atteste und Formulare sandte ich im nächsten Schritt an die Kurberaterin, nicht an die Krankenkasse. Dort wurden alle Formulare nochmal geprüft. Das macht völlig Sinn, denn wer will schon eine Absage kassieren nur weil irgendwo ein Formfehler passiert ist. Bei mir war zum Glück alles in Ordnung und die Unterlagen konnten direkt weitergeleitet werden. Damit begann die Wartezeit.

Zum Glück erhielt ich bereits nach knapp vier Wochen direkt meine Bewilligung. Mit der Zusage hat die Kurberaterin dann auch direkt meine Kurklinik für mich gebucht. Solltest Du bei den Terminen für die Kur stark eingeschränkt sein, lohnt sich vor Abgabe der Unterlagen übrigens ein weiterer Anruf bei der Beratung. Denn nach der Bewilligung hast Du nur eine begrenzte Zeit in der Du reisen kannst. Wenn z.B. ein Kind auf eine neue Schule wechselt, sollte man das Datum der Antragsabgabe schon ein wenig planen.

 

Tipp 4: Plant die Reise nach Euren Bedürfnissen, nicht nach den Vorgaben!

Reiseplanung

Die Krankenkassen bezahlen Dir die Reise im Zug 2. Klasse. Das kam für mich allerdings nicht in Frage, denn nach einer Reise von München an die Ostsee im Zug hätte ich vor Ort direkt eine Kurverlängerung gebraucht.

Wir entschieden uns also zum Fliegen und für einen Mietwagen, was mit ausreichend Vorlaufzeit auch durchaus noch bezahlbar war. Unsere Kosten bekamen wir teilweise erstattet – hier hat man die Wahl den Preis fürs Zugticket abzurechnen oder die Kilometer mit dem Auto. Die An- und Abreise war für uns deshalb wirklich sehr entspannt und der Mietwagen hat uns eine schöne Unabhängigkeit und viele tolle Ausflüge ermöglicht.

Für den Gepäcktransport lege ich Dir ganz dringend ans Herz, einen Teil der Koffer per Paketdienst vorweg zu schicken. Das kostet nicht viel, die Koffer werden daheim abgeholt und stehen am Zielort direkt bereit. So hat man während der Reise auch noch eine Hand für die Kinder frei und der Rücken ist nicht extra verspannt von der Schlepperei.

 

Tipp 5: Probiere alles aus, was man Dir bietet!

Damit die Kur ein Erfolg wird

Wenn Du Dich umhörst, findest Du verschiedene Meinungen zum Thema Mutter-Kind-Kur. Manche – wie ich – sind restlos begeistert vom Erfolg, andere Mütter brechen nach wenigen Tagen in den Kliniken genervt ab. Ich kann nur den Tipp geben, allem was Dir begegnet offen gegenüberzustehen. Eine Kur findet in einer Klinik statt und das merkt man auch immer wieder. Wenn man sich aber über Kleinigkeiten wie ein Rauchverbot auf dem Zimmer oder Öffnungszeiten des Schwimmbades aufregt, gerät man sehr schnell in eine negative Spirale und die ganze Kur gefällt einem nicht mehr.

Ganz besonders gilt das auch für die Anwendungen. Die Sport- und Entspannungsangebote sind ganz sicher nicht immer jedermanns Fall, aber ausprobieren kann und sollte man Alles. Wenn man sich nach ein bis zwei Stunden entschließt, einen Kurs nicht weiter zu besuchen, ist einem dann auch keiner böse. Bring Deine Wünsche bei der Planung der Anwendungen ein und sei aufgeschlossen für Neues. Ich persönlich habe mich in der Kur von allen „entspannenden“ Methoden zur Stressreduktion verabschiedet und stattdessen Nordic Walking für mich entdeckt. Freiwillig hätte ich das zu Hause nie ausprobiert.

 

Mein Fazit

Meine Mutter-Kind-Kur hat mir viele wertvolle Tipps mit nach Hause gegeben, die mir auch heute noch helfen, den Alltag gelassener zu bewältigen. Der Schlüssel zu drei fantastischen Kur-Wochen war für mich die Offenheit allem Neuen gegenüber. Leider sind Kuren nur alle vier Jahre vorgesehen. Kürzere Abstände bekommen nur Härtefälle bewilligt, hier sind Absagen häufig. Ich blicke aber häufig und gerne auf diese Zeit zurück und halte allen Kurinteressierten die Daumen für einen erfolgreichen Antrag.

Nachdem der geplante Yoga Kurs bei Kathrin (Marketing Managerin bei limango, 2 Kinder) Tiefschlaf statt Entspannung mit „OM“-Faktor hervorrief, wusste sie, dass sie etwas unternehmen muss. Eine Mutter-Kind-Kur! Das war eine super Idee. Ergebnis nach dem Kuraufenthalt: Mehr Gelassenheit und ein neues Hobby – Nordic Walking.

limango Redaktion

Schön, dass Du da bist! Wir halten stets Ausschau nach dem Neuesten für Dich und Deine Familie. Vom Schwanger werden und die erste Zeit mit Baby, zum Kind, über Basteltipps und köstliche Rezepte zum Selbermachen, bis hin zu Fernreisen mit Kindern. Dein Redaktionsteam – bestehend aus einer Hand voll limangos.

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